Teleskope und Teleskopprothesen – herausnehmbare gaumenfreie Zahnbrücken
Erfahrungen
Erfahrungsberichte zur Teleskopprothese.
Teleskopprothese mit Druckknopfriegel
Sicherer Halt auch bei nur noch wenigen eigenen Zähnen.
Interview
Zum Thema Teleskopprothesen.
Abbildung Unterkiefer-Teleskopprothese
Fotos und Detailbilder.
Abbildung Unterkiefer-Teleskopprothese
Fotos und Detailbilder.
Lassen Sie sich Ihr Essen wieder so richtig schmecken, ganz ohne Gaumenplatte oder Unterzungenbügel: Die „Teleskopprothese Unterkiefer“ ohne Bügel
Bitte betrachten Sie das untere Foto ganz genau. Sie sehen dort eine sogenannte Teleskopprothese, welche auf insgesamt zehn Zähnen abgestützt ist: rechts auf sechs Zähnen, links auf drei natürlichen Zähnen und ganz hinten auf einem Implantat.
Zur Verdeutlichung wurde diese Prothese auf einen Spiegel gelegt, damit Sie sie sowohl von der Kauflächenseite (okklusal) als auch von der dem Kiefer zugewandten Seite sehen können.
Ferner können Sie auf diesem Foto den eigentlichen Clou oder Pfiff einer solchen Prothese sehr schön sehen: Es fehlt der für herkömmliche Prothesen so typische Unterzungenbügel, in der Fachsprache Sublingualbügel genannt.
Hier können Sie die oben gezeigte Prothese aus verschiedenen Richtungen betrachten: Detailbilder einer Unterkiefer-Teleskopprothese
Selbstverständlich können wir solche Prothesen auch für den Oberkiefer herstellen. In diesem Fall verzichten wir auf den sogenannten Gaumen- oder auch Palatinalbügel, also jene Stahlplatte, welche quer über den Gaumen verläuft und dabei ein mehr oder weniger großes Gaumenareal abdeckt, was zu unerwünschtem Würgereiz oder deutlichen Geschmackseinbußen führen kann.
Und so sieht eine Oberkiefer-Teleskopbrücke aus.
Solche Teleskopprothesen kann man auch als „herausnehmbare Zahnbrücke“ bezeichnen, da die für Prothesen sonst so typischen rosa Zahnfleischsättel…
einfach weggelassen werden können. In diesem Bild sehen Sie übrigens eine typische Teilprothese: Sie wird mit Klammern an den noch verbliebenen im Kiefer sitzenden Zähnen gehalten und hat die typischen rosa Zahnfleischsättel.
Was aber noch schlimmer ist: Wenn Sie ganz genau hinschauen, sehen Sie die Metallplatte (etwas versteckt hinter den beiden Frontzähnen, aber im Spiegelbild doch gut zu erkennen), welche quer über den Gaumen verläuft, und zwar ausgerechnet dort, wo die Zunge zum Sprechen hinmuss. Neben der Geschmacksbeeinträchtigung kommt hier im unglücklichen Fall auch noch eine Sprachbehinderung hinzu.
Warum haben wir uns auf herausnehmbare Zahnbrücken, also gaumenfreie Teleskopprothesen, fokussiert?
Nun, zunächst einmal um Ihnen eine komfortable Teilprothesenlösung anzubieten, mit der Sie ungeniert sprechen und herzhaft zubeißen können. Alleine diese beiden Aspekte rechtfertigen schon Teleskopversorgungen.
Aber es gibt noch weitere sehr wichtige Gründe, warum Teleskopprothesen den herkömmlichen Klammer- oder Geschiebeteilprothesen weit überlegen sind:
1. Die gute und einfache Reinigungsfähigkeit der im Kiefer noch stehenden Zähne.
Betrachten Sie bitte einmal sehr genau das folgende Foto (die rosa Prothesensättel sind hier optional wegen der Optik, für den Prothesenhalt sind sie jedoch entbehrlich):
Hier ist das Wesen einer Teleskopprothese sehr schön erkennbar: Es handelt sich um kombiniert festsitzend-herausnehmbaren Zahnersatz. Die goldenen Pfeiler-Zahnkronen – in der Fachsprache nennen wir sie Primär- oder Innen-Zahnkronen – werden definitiv auf dem präparierten Zahn festzementiert, so wie z.B. eine Keramik-Zahnkrone.
Durch die parallele oder – wie in diesem Fall – leicht konische Form bleibt jedoch für die Zahnbürste und für ganz spezielle Zwischenraumbürstchen genügend Platz, sodass Sie als Träger(in) einer solchen Versorgung jederzeit eine hervorragende Mundhygiene betreiben können. Zahnbeläge und Speisereste können Sie also leicht entfernen, so dass Mundgeruch und übler Geschmack für Sie keine Themen mehr sind. Und damit kommen wir zwanglos zum nächsten sehr wichtigen Vorteil:
2. Die hervorragende Parodontalhygiene
Zahnbelag, die Plaque, ist ein Biofilm, in welchem sich etliche Hundert sehr verschiedene Bakterienspezies tummeln, von denen einige die Voraussetzung für Zahnfleischerkrankungen sind. Lässt man sie ungehindert wachsen und sich vermehren, kann dies oft zu Zahnfleischentzündungen mit Blutungen führen, welche auf längere Sicht – wenn die Entzündung chronisch wird – Abwehrzellen des Körpers auf den Plan rufen. „Wäre ja nicht weiter schlimm“, könnte man jetzt unbedarfterweise meinen. Doch führt die ständige Anwesenheit von ansonsten ja unnötigen Abwehrzellen auch zu Abbauprozessen am Kieferknochen, mithin also zu Knochenrückgang und schließlich zum Zahnausfall.
Mit einer Teleskopversorgung können Sie weiterem Zahnverlust lange paroli bieten, indem Sie unkompliziert die Plaque wegwischen.
Übrigens: Alles Wissenswerte rund ums Zahnfleisch und wie Sie es gesund, kräftig und schön erhalten können, lesen Sie auf
www.mein-zahnfleisch-ist-gesund.de
3. Die Zahnklammern herkömmlicher Prothesen wirken genau wie Extraktionszangen, nur langsamer.
Ich habe Ihnen hier die von oben bekannten Bilder direkt gegenübergestellt. Vergleichen Sie einmal:
Links sehen Sie die Klammern einer Klammerteilprothese. Um so eine Prothese am Restgebiss zu fixieren, müssen die Klammern den Haltezahn „körperlich umarmen“ und etwas über die breiteste Stelle des Zahnes, seinen „Äquator“, gleiten, damit die Prothese nicht ‚runterfällt. Die Klammern biegen sich jedes Mal, wenn eine solche Prothese an- oder abgezogen wird, etwas auf, wobei sieauch den Zahn minimal hin- und herbewegen. Wenn ein Zahnarzt einen Zahn ziehen muss, macht er das ganz gleiche: Seine Zange fasst den Zahn körperlich, und dann beginnt er, den Zahn mit gezielten Hin- und Herbewegungen aus dem Knochenfach herauszulockern und -zuziehen. Natürlich dauert dieser Prozess bei einer Klammerprothese in der Regel Jahre, aber steter Tropfen höhlt auch hier den Stein. Bei der Teleskopprothese rechts werden die Pfeilerzähne gleichmäßig ringsum von den Außen-Zahnkronen umfasst, sodass eine Auslenkung der Pfeiler – bei sorgfältiger Herstellung – so gut wie ausgeschlossen ist. Selbst wackelige Pfeilerzähne können unter Teleskopbrücken jahrelang ihren Dienst tun.
4. Teleskopprothesen können „wachsen“.
Sollten – warum auch immer – trotzdem einmal ein oder einige Pfeiler gezogen werden müssen, so lässt sich die dann leer gewordene Außen-Zahnkrone einfach mit rosa Kunststoff auffüllen. Preiswerter kann man eine Prothese nicht erweitern. Bei sogenannten Geschiebeprothesen, die an festsitzenden Kronen mit Geschieben befestigt sind, ist das oft anders: Fällt dort ein Pfeiler, ist in ungünstigen Fällen die ganze Prothese nicht mehr brauchbar oder nur schlecht erweiterbar.