Interview Teleskopprothese
1. Was ist eine Teleskopprothese?
Eine Teleskopprothese ist eine ganz besondere Form der Teilprothese. Wir sprechen hierbei über kombiniert festsitzend-herausnehmbaren Zahnersatz. Die eigentliche Teilprothese ist das herausnehmbare Element, welches über exakt vermessene Pfeilerkronen – das festsitzende Element – exakt parallel aufgeschoben wird.
Genau diese Parallelität ist es auch, die für den festen Halt einer solchen Prothese sorgt. Das Prinzip ist genau das gleiche, wie bei einer klassischen Streichholzschachtel: Die Lade einer solchen Schachtel wird in eine exakt parallele Außenhülse eingeschoben. Die Reibung zwischen Lade und Hülse sorgt dafür, dass die Lade nicht aus der Hülse herausfallen kann, auch wenn sie senkrecht gehalten wird.
Genau diese Haftreibung – wir nennen sie in unserer Fachsprache Friktion – bewirkt auch bei der telekopierenden Prothese den festen Halt. Deshalb halten auch Prothesen für den Oberkiefer fest an den Pfeilerzähnen und fallen eben nicht herunter oder heraus.
2. Sie haben jetzt gleich dreimal das Wort „exakt“ gebraucht …
Nun, es handelt sich bei einer solchen Art der Teilprothese um hochpräzisen Zahnersatz. Sowohl der Zahnarzt als auch „sein“ Zahntechniker benötigen ein hohes Maß an Erfahrung sowie den absoluten Willen zu 100%iger Genauigkeit, damit das fertige Produkt, was natürlich immer ein Unikat ist, auch über viele Jahre hinweg seine einzigartigen Eigenschaften behält.
3. Was sind denn die wichtigsten Eigenschaften einer Teleskopprothese?
Sie bietet einen sehr hohen Tragekomfort. Wir können nämlich sehr oft auf störende Gaumenabdeckungen im Oberkiefer verzichten. Im Unterkiefer kann – je nach Verteilung der noch verbliebenen natürlichen Zähne – ggf. auf den Unterzungenbügel verzichtet werden.
Jeder Prothesenträger weiß, dass sich gerne ‚mal Speisereste unter solchen Strukturen festetzen können, und genau deshalb freuen wir uns immer wieder für unsere Patienten, wenn wir darauf verzichten können.
Teleskopprothesen bieten u. A. auch deshalb einen sehr hohen Hygienekomfort. Auch die einzelnen Pfeiler lassen sich vergleichsweise einfach und effizient mit Zahnbürste und handelsüblichen Zwischenraumbürstchen reinigen. Das ist wesentlich leichter, als z.B. verblockte Kronen zu reinigen, an denen Klammerprothesen aufgehängt werden.
Außerdem bestechen solche Teleskoparbeiten durch die einfache Erweiterbarkeit, falls trotz aller Sorgfalt ‚mal ein Pfeilerzahn fallen sollte. Eine Teleskopprothese wächst quasi mit ihren Aufgaben.
4. Was heißt „sie wächst mit ihren Aufgaben“?
Das ist ganz einfach: Bei Brücken, Geschiebearbeiten oder den immer noch relativ weit verbreiteten Klammerprothesen kann es passieren, dass mit nur einem einzigen Pfeiler gleich der gesamte Zahnersatz fällt. Eine Brücke, die auf zwei Pfeilerzähnen ruht, bricht zusammen, wenn nur einer dieser beiden entfernt werden muss. Wenn bei einer Geschiebearbeit ausgerechnet derjenige Zahn fällt, an dem die Geschiebekrone befestigt ist, ist auch hier die Gefahr sehr groß, dass die gesamte Prothetik nicht mehr zu halten ist. Zumindest büßt sie ihren Halt stark ein, und es ist sehr aufwändig, mit zahntechnischen Reparaturarbeiten eine solche Prothese noch irgendwie am Leben zu erhalten.
Ganz anders sieht es bei einer Teleskopprothese aus: Fällt ein Pfeiler, dann wird die entsprechende Außenkrone schnell, einfach und günstig mit rosa Kunststoff aufgefüllt – das ist schon alles!
Und selbst wenn eines Tages auch noch der letzte Pfeiler fallen sollte – was bei entsprechend parodontologischer Überwachung fast ausgeschlossen werden kann – also selbst dann kann so eine Prothese als Totalprothese getragen werden. Fairerweise muss ich natürlich sagen, dass es dann mit dem bisherigen Komfort vorbei ist.
Und ganz genau deshalb nehmen wir in unserer Praxis die hygienische und parodontologische Nachsorge auch sehr ernst, damit wir unseren Patienten dieses Schicksal ersparen können.
5. Also jetzt bitte nochmal zur Verdeutlichung: Worin genau unterscheidet sich eine teleskopierende Prothese von einer „normalen“ Teilprothese?
Vor allem in der Art der Befestigung: Die Prothese wird auf speziell angefertigte Innenkronen, die noch nicht nach Zahn aussehen sondern eher hülsenförmig sind, aufgeschoben und durch die passgenauen Außenkronen – die sehen jetzt nach Zahn aus – mit dem Kiefer verbunden.
Auf störende Klammern, die zum einen unschön aussehen und zum anderen gerne einmal die Nahrung festhalten, was sie gar nicht sollen, können wir völlig verzichten.
A propos Klammern: Klammern umfassen ihren jeweiligen Haltezahn. Beim täglichen Ein- und Ausgliedern herkömmlicher Klammerprothesen wirkt jede Halteklammer, die die Prothese gegen abziehende Kräfte schützen soll, auf Dauer wie die Zange eines Zahnarztes. Sie bewegt den Zahn immer ein kleines bisschen in seinem Zahnfach hin und her, was auf Dauer den Zahn lockert.
Teleskopkronen umfassen ihren Haltezahn ringsum körperlich, so dass der Zahn in seiner Position stehen bleibt, wenn die Prothese eingesetzt oder abgezogen wird.
Gerade also für Menschen, deren Zahnhalteapparat, das Parodont, geschädigt ist, sind solche Prothesen ideal. Und das sind praktisch alle Patienten, die bereits Zähne verloren haben.
6. Warum tut’s denn nicht auch eine „normale“ Prothese?
Weil sie eben auf Dauer für den Restzahnbestand gefährlich ist. Noch einmal: Klammern wirken wie Zangen, sie brauchen zwar deutlich länger, führen jedoch auf Dauer zum gleichen Ergebnis. Und jemand, der sowieso schon eine Teilprothese braucht, weil er sowieso schon Zähne verloren hat, ist darauf angewiesen, das, was er an Zähnen noch hat, wie seinen Augapfel zu hüten.
Und außerdem ist der Halt einer Klammerprothese mit dem einer Teleskoparbeit nun wirklich nicht vergleichbar. Ein herzhafter Biss in einen knackigen Apfel, ein herzhaftes Steak oder herrlich frisches Gemüse ist für den Teleskopprothesenträger eine Selbstverständlichkeit.
7. Bitte noch einmal ganz genau: Warum sagen Sie, dass diese Prothesen so außergewöhnlich komfortabel sind?
Weil wir sie oft wie eine herausnehmbare Brücke gestalten können. Der Patient spürt lediglich eine normale Zahnreihe im Mund, also ganz genau so, wie ein zahngesunder Mensch. Klammern gibt es nicht, und die einzelnen Pfeiler sind leicht und effizient zu reinigen. Und immer dann, wenn auf eine Gaumenabdeckung verzichtet werden kann, ist auch das Geschmackserlebnis völlig identisch mit dem eines Menschen mit eigenen Zähnen.
Und auch, wenn wir auf den Unterzungenbügel oder eine Gaumenverbindung nicht völlig verzichten können: Durch die Art des Haltes der Prothese, Stichwort Streichholzschachtel, können wir diese ansonsten potenziell störenden Elemente so grazil gestalten, dass jeder Patient nach kurzer Eingewöhnungszeit damit klarkommt.
8. Bekomme ich so einen guten Zahnersatz nicht bei jedem Zahnarzt?
Das sollte man annehmen. Meine Erfahrung mit Neupatienten oder Patienten, die uns im Notdienst aufsuchen, sagt mir etwas anderes. Ich höre immer wieder, dass diese Patienten von ihren bisherigen Behandlern eben nicht so eine Arbeit angeboten bekommen haben.
Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Fest steht jedenfalls eines: Auch wenn ein Zahnarzt (oder Zahnärztin) ehrlich den Willen hat, seinen Patienten so einen Komfort zu bieten, ist er doch auf Gedeih und Verderb auf einen Techniker – oder Technikerin – angewiesen, der oder die die nötige Erfahrung, Ausbildung und auch Hingabe hat, eine solche Präzisionsarbeit abzuliefern. Es ist weiß Gott nicht jeder Techniker zu so etwas in der Lage. Und ich kann jeden Kollegen verstehen, wenn er die Finger von so einer Arbeit lässt, wenn er eben kein geeignetes Labor an seiner Seite hat. Denn der Zahnarzt ist es, der dem Patienten gegenüber direkt verantwortlich ist.
Am Idealsten ist es natürlich, wenn der Zahnarzt in seiner Praxis einen eigenen Zahntechniker in seinem eigenen Zahnlabor hat.
9. Warum das denn?
Ganz einfach: Es arbeiten hier immer der gleiche Zahnarzt und der gleiche Zahntechniker zusammen. Das Team ist eingespielt und der Techniker weiß ganz genau, was „sein“ Zahnarzt von ihm wünscht.
Bei jeder Einprobe, bei jeder Farbauswahl, bei jedem Änderungswunsch des Patienten: Es dauert immer nur Sekunden, bis der Techniker direkt beim Patienten am Platz ist. Zusammen mit dem Patienten, dem Zahnarzt, ja sogar der zahnmedizinischen Fachangestellten und Abrechnungskraft werden die individuellen Gegebenheiten des Patienten diskutiert, das medizinisch Gewünschte mit dem technisch Machbaren – und es ist zumindest in unserem Labor sehr, sehr viel machbar – verglichen und letztenendes immer eine Lösung gefunden, die alle Seiten glücklich macht.
Ich bin sehr glücklich, in meiner Praxis einen der fähigsten Zahntechniker unseres Landes zu beschäftigen. Stahl, Gold, Kunststoff, Keramik: Er kann mit allen diesen Materialien regelrecht spielen und verblüfft unsere Patienten und auch mich immer wieder auf’s Neue.
Ich gebe ganz ehrlich zu: Nur, weil ich sein zahntechnisches Expertenwissen in meiner Praxis weiß, kann ich mich auch so weit aus dem Fenster lehnen und hier dieses Interview führen. Und ich kann besten Gewissens sagen, dass alle Zuschauer, die sich möglicherweise über ihre jetzige Zahnsituation ärgern, bei uns das geballte Know How vorfinden, das es nun einmal braucht, wirklich dauerhafte Lösungen herzustellen, die über Jahre hinweg ein uneingeschränkt positives Lebensgefühl vermitteln und sicherstellen.
10. Worauf sollen unsere Zuschauer also besonders achten, wenn sie so einen schönen Zahnersatz brauchen und auch wünschen?
Informieren Sie sich vorab, z.B. Im Internet, welche Zahnärzte sich auf diese Art Zahnersatz spezialisieren, ob diese Kollegen einen eigenen Techniker im eigenen zahntechnischen Labor beschäftigen, ob Sie diesen Techniker jederzeit in der Praxis antreffen und fragen können, ob sich der Zahnarzt und sein gesamtes Team die Mühe macht, und sehr sorgfältig nach Ihren Wünschen fragt und auf diese eingeht…
Lassen Sie sich eine Arbeit zeigen, fragen Sie alles, was Sie fragen wollen und achten Sie auf die Sorgfalt der Antworten, denn dadurch können Sie unmittelbar auf die Sorgfalt des Behandlers und seines Teams schließen.
Ich lade alle Zuschauer ein, sich auf unserer Website noch einmal nachdrücklich zu informieren. Und auch, wenn Sie etwas weiter weg wohnen sollten:
Eine Investition in hochwertigen und komfortablen Zahnersatz ist eine direkte Investition in Ihre Gesundheit und Ihr Lebensgefühl, also in Dinge, die das Leben erst lebenswert machen. Deshalb lade ich Sie alle sehr herzlich ein, einen Ausflug hier zu uns in den Schwarzwald zu unternehmen, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden.